Loading…
Du befindest dich hier: Home | Lifestyle

Lifestyle | 30.01.2023

Vorhang auf für die Damen

Seefeld holte im Rahmen des 10. Nordic Combined Triple auch die Nordischen Kombiniererinnen auf die Weltcupbühne.

Im Sommer erteilte das Internationale Olympische Komitee (IOC) den Nordischen Kombiniererinnen eine neuerliche Absage für ihre Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand/Cortina. Doch die junge Disziplin gibt nicht auf und erhielt im Rahmen des renommierten Nordic Combined Triple der Herren in Seefeld (27. bis 29. Januar 2023) eine weitere Chance, sich mit zwei Weltcup-Wettbewerben der Welt zu präsentieren. Dabei haben die Top-Athletinnen alles geben, um ihre Sportart voran zu bringen. 

Bild Podium Samstag Damen.jpg
Starke Premiere der Damen beim Nordic Combined Triple. 1. Platz Gyda Westvold Hansen, 2. Platz Annika Sieff und 3. Platz Nathalie Armbruster | Foto: Region Seefeld, Sebastian Marko

Zeichen für die Zukunft

Das Triple der nordischen Kombinierer feiert heuer sein 10-jähriges Jubiläum. Grund genug, auch die Damen mit ins Boot zu holen und ihnen nach Ramsau ein zweites Heimweltcupwochenende zu bieten. „Seefeld ist ein Mekka für den nordischen Sport, hier gehören definitiv auch die Damen hin. Ihnen hier eine Bühne zu geben, ist wichtig und richtig“, sagt Wettkampfleiter Günter Csar, selbst ehemaliger Kombinierer, Trainer und ÖSV Nachwuchsreferent. Mit der Obfrau des ausrichtenden Ski-Club Seefeld, Jacqueline Stark, hat er eine Verbündete gefunden, die sich erfreulich zeigte, mit den zwei Wettbewerben der Damen am vergangenen Wochenende ein Zeichen für die Zukunft der Sportart zu setzen: „Gerade hinsichtlich der Entscheidung des IOC, keine Damenevents in das olympische Programm 2026 zu inkludieren, ist es wichtig, dass wir es in Kooperation mit dem Österreichischen Skiverband geschafft haben, den Damen neben Ramsau auch in Seefeld die Möglichkeit zu bieten, der Welt die Attraktivität ihrer Wettkämpfe zu zeigen.“

Bild ORS_Nordische_Kombination_290123_SM_1142.jpg
Foto: Region Seefeld, Sebastian Marko

Motiviert und fokussiert

Und das haben die Damen definitiv getan. Die Dichte in ihrem Feld ist zwar noch etwas geringer als jene bei den Herren, hat aber seit dem Weltcupdebüt im Dezember 2020 in Ramsau deutlich zugenommen. Machten sich 2020 noch drei bis vier Top-Athletinnen das Podest untereinander aus, kämpften in Seefeld zehn bis 15 Kombiniererinnen um die Ränge am Podium. Darunter auch die Eisenerzerin Lisa Hirner. Sie belegte bisher an jedem Weltcupwochenende einen Rang auf dem Podium und reiste daher hoch motiviert auf Tirols Hochplateau. Angefeuert von den Fans, versuchte Hirner ihre Konstanz abzurufen und ganz vorn mitzumischen. Vielleicht sogar mal die bisher ungeschlagene Top-Favoritin Gyda Westvold-Hansen aus Norwegen ärgern oder ihre Konkurrentinnen im Gesamtweltcup, die Deutsche Nathalie Armbruster und die Italienierin Annika Sieff hinter sich lassen.

Bild ORS_Nordische_Kombination_280123_SM_0614.jpg
Foto: Region Seefeld, Sebastian Marko
Bild Design ohne Titel.png (1)
Annalena Slamik, ©GEPA/ÖSV

"Locals" aus drei Nationen

Neben Lisa Hirner waren noch drei weitere Damen am Start: die Tirolerin Annalena Slamik aus Absam, die Deutsche Magdalena Burger aus Garmisch-Partenkirchen und die Italienerin Annika Sieff aus dem Val di Fiemme. Sie alle haben eines gemeinsam: einen engen Bezug zu Seefeld. Die meisten Tiroler:innen haben mit Annalena Slamik wohl auf die Local-Liste gesetzt. Doch auch ihr berühmter Haller Nachbar Johannes Lamparter wurde beim Heimweltcup gern als Lokalheld angesehen. Wie er, verbringt die 19-Jährige viel Zeit in Seefeld beim Training. „Die Toni-Seelos-Schanzen sind meine Heimschanzen, ich trainiere wirklich sehr viel hier.“ Umso schöner findet es Slamik, nun hier einen Weltcup bestreiten zu können. „Zusammen mit den Herren in Seefeld zu starten ist sehr lässig, weil immer eine tolle Atmosphäre herrscht und viele Leute zum Zuschauen kommen.“ Unter den Zuschauer:innen war natürlich auch die Familie der Tirolerin mit dabei. Eine besondere Situation, die mit einer Extraportion an Motivation einherging.

Bild Annalena Slamik_(c)GEPA_ÖSV.jpg
Magdalena Burger beim Alpencup in Seefeld Saison 2021/22 © Region Seefeld

Früh übt sich

Auch Burgers Familie kam am Freitagmorgen inklusive Omas und Opas in die Arena und feuerte die 17-Jährige an. Denn ihre Anreise aus dem nahen Bayern dauerte kaum länger, als die von Slamiks Verwandten. „Gefühlt ist es wirklich ein Heimwettkampf für mich“, so Burger. „Denn springerisch bin ich einfach in Seefeld groß geworden.“ Ihr ersten Sprungversuche fanden zwar daheim in Garmisch-Partenkirchen statt, die Schritte auf die großen Bakken erfolgten dann aber auf Tirols Hochplateau.

Bild ORS_Nordische_Kombination_290123_SM_1442.jpg
Foto: Region Seefeld, Sebastian Marko

Liebe zu Seefeld

Geografisch am weitesten von Seefeld entfernt lebt Sieff. Die 19-Jährige ist im Val die Fiemme zuhause, unweit von Predazzo, dem nordischen Olympiazentrum von 2026. Und genau darin liegt der Grund, warum Sieff mittlerweile zur halben Seefelderin geworden ist. „Unsere Schanzen daheim werden gerade umgebaut, daher sind wir eigentlich immer hier beim Training“, erzählt die Trentinerin und lacht, dass selbst das Seefelder Organisationsteam sie mittlerweile schon als Local ansieht.

Bild Magdalena Burger_(c)Region Seefeld.jpeg
Annika Sieff beim Training in der Seefeld Sports Arena © Region Seefeld