Lifestyle | 05.12.2022 Entgeltliche Einschaltung
Erfahrung und Kompetenz
Die Operation des Leistenbruchs ist einer der am häufigsten durchgeführten Eingriffe, vor allem Männer sind davon betroffen. Umso wichtiger ist es, sich rechtzeitig in kompetente Hände zu begeben. In seiner Praxis im Sanatorium Kettenbrücke behandelt der Tiroler Hernien-Experte und Universitätsprofessor Thomas Schmid seine Patient:innen bereits seit vielen Jahren bei Leistenbrüchen, Nabelbrüchen und anderen Erkrankungen des Bauch- und Brusttraums. Im Gespräch erzählt er, wie ein Eingriff an der Leiste abläuft und warum viele Ängste unbegründet sind.
Können Sie uns einen Einblick in Ihren persönlichen Werdegang geben?
Thomas Schmid: Besonders die Entwicklung der minimalinvasiven Chirurgie, auch Knopflochchirurgie genannt, hat meine Laufbahn immer begleitet. Einige dieser Operationen habe ich selbst in Innsbruck eingeführt. Rund 20 Jahre lang habe ich die Arbeitsgruppen Hernienchirurgie und Thoraxchirurgie an der chirurgischen Universitätsklinik geleitet und Operationskurse für Chirurg:innen aus ganz Europa angeboten. Seit 2019 habe ich meine fixe Praxis im Sanatorium Kettenbrücke. Ich verfüge über das Gütesiegel der Deutschen Gesellschaft für Hernienchirurgie und nehme meine Patient:innen nach deren Zustimmung in ein internationales Kontrollprogramm auf. Dadurch wird eine gleichbleibend hohe Qualität gewährleistet.
Was passiert bei einem Leistenbruch genau?
Leistenbruchoperationen sind der häufigste Eingriff überhaupt, in Österreich werden jährlich etwa 25.000 durchgeführt. 95 Prozent der Patient:innen sind Männer. Frauen können zwar auch einen Leistenbruch erleiden, aber bei ihnen handelt es sich eigentlich um einen sogenannten Schenkelbruch. Der Mensch hat von Geburt aus einige Schwachstellen in der Bauchdecke. Beim Mann ist eine solche Schwachstelle jener Bereich, wo der Samenleiter und die Samenstranggefäße in den Hodensack durchtreten. Der Hoden entwickelt sich nämlich an der Hinterseite des Bauchraumes. Kurz vor der Geburt wandert er durch den Leistenboden in den Hodensack. Auf dieser „Wanderung“ muss der Hoden ein Loch passieren – und weil er quasi wie ein Kabelträger die Blutgefäße und den Samenleiter mit sich zieht, kann sich das Loch am Ende manchmal nicht mehr richtig verschließen. Aufgrund des aufrechten Gangs des Menschen „pulsieren“ Darm und Fettgewebe aus dem Bauchraum immer wieder dagegen. Dann kann es passieren, dass das Loch mit der Zeit weiter wird, der Darm hindurchrutscht und die Gefahr einer Einklemmung und schlimmstenfalls eines Darmverschlusses besteht. Dieses Szenario ist aber zum Glück sehr selten.
Wie stellt man einen Leistenbruch bei sich selbst fest?
Sobald eine Wölbung in der Leistengegend ertastet wird, sollte man jedenfalls eine:n Ärzt:in konsultieren.
Wie behandelt man einen Leistenbruch?
Ein Leistenbruch ist grundsätzlich nur chirurgisch behandelbar. Es gibt zwar spezielle Gürtel, die den Bruch zurückdrängen, allerdings kommen diese meist nur in sehr fortgeschrittenem Alter zur Anwendung.
Wie läuft eine Leistenbruchoperation ab?
Der Eingriff dauert etwa eine Dreiviertelstunde und ist auch ambulant durchführbar, wobei es offene und minimalinvasive Methoden gibt. Bei der offenen Methode wird das Loch mit Nähten verschlossen und die Naht zumeist mit einem Kunststoffnetz verstärkt. Die minimalinvasive Methode hat den Vorteil, dass sie schmerzärmer ist und, dass die Genesungszeit kürzer ausfällt, allerdings kann diese Methode im Gegensatz zur offenen Operation nur in Narkose durchgeführt werden.
Was ist nach der Operation zu beachten?
Bei einem Bürojob kann man nach zwei, drei Tagen schon wieder arbeiten gehen. Bei körperlich anspruchsvollen Berufen ist mit einem Krankenstand von zwei Wochen zu rechnen. Ein minimalinvasiver Eingriff erlaubt sportliche Aktivitäten bereits nach einer Woche. Viele Männer, die zu mir kommen, sorgen sich auch um ihre Potenz. Hier kann ich beruhigen: Die Operation hat auf die Potenz keinerlei Einfluss.
Zu Ihrem Fachgebiet gehören auch Nabel- und Narbenbrüche. Was versteht man darunter genau?
Der Nabelbruch resultiert aus einer anderen Schwachstelle im Bauchraum – nämlich jener, die durch die bei der Geburt abgeklemmten Nabelschnur entsteht. Auch diese Form des Bruchs ist für den:die Patient:in in Form einer Vorwölbung fühlbar, manchmal kommt leichter Schmerz hinzu. Ein Nabelbruch tritt bei Frauen häufiger auf, zudem ist das Risiko für eine Einklemmung von Organen höher. Ein Narbenbruch kann Monate oder Jahre nach einer Bauchoperation entstehen. Er beginnt mit einer kleinen Vorwölbung, die sich im Laufe der Zeit massiv vergrößern kann. Es ist ratsam, mit der Operation nicht allzu lange zu warten. Die Genesungszeit nach der Nabelbruch- oder Narbenbruchoperation ist etwas länger als beim Leistenbruch.
Kontakt
Univ.-Prof. Dr. Thomas Schmid
Ordination im Sanatorium Kettenbrücke
Sennstraße 1 | 6020 Innsbruck
Tel.: 0512/58 64 00
[email protected]
www.dr-schmid.at