Lifestyle | 02.12.2021
6 Schritte ins Glück
Glück: „Ich wünsche mir, glücklich zu sein“ – ein Wunsch, der schon von vielen von uns über die Lippen gekommen ist. Kann man aber immer glücklich sein? Unwahrscheinlich, oder? Denn ohne Tief kein Hoch. Ohne Yin kein Yang. Ohne Trauer kein Glück. Um ein glückliches Lebensgefühl zu erfahren, sind negative Emotionen in einem bestimmten Maße im Leben ein absolutes Muss und auch gesund. Denn erst, wenn man erkennt, dass das Leben nicht nur aus Heiterkeit und Sonnenschein bestehen kann und soll, öffnet man dem eigenen Glück die Türen. Mit ein paar einfachen Tricks kannst du dein Lebensglück obendrein noch selbst maximieren. Doch was bedeutet das genau? Wir haben mit Mentaltrainerin Linda gesprochen, die uns ein paar tolle Tipps verrät, wie du auch in harten Zeiten dein Glück tagtäglich steigern kannst.
Schritt 1: Achte auf deine Gedanken
Gedanken sind elektromagnetische Schwingungen. Das heißt, mit unseren Gedanken versenden und empfangen wir Schwingungen, die auf der gleichen Wellenlänge schwingen. Genauer gesagt, alles, was du über dich selbst denkst und all deine Gedanken sendest du nach außen aus. Wissenschaftlich auch als Resonanzgesetz bekannt. Leichter mit folgenden Sprichwörtern zu verstehen: „Gleich und gleich gesellt sich gern“ oder „Wir sind auf einer Wellenlänge“. Wenn ich beispielsweise häufig schlecht gelaunt und mich selbst nur runterziehe, dann sende ich diese negativen Gedanken und Wellen in die Welt hinaus. Zurück kommen negative Gedanken, Erlebnisse, Personen, die sich auf der gleichen negativen Wellenlänge befinden. Habe ich jetzt aber sehr gute und positive Gedanken über mich und mein Leben, so werde ich auch Positives anziehen und empfangen. Deshalb ist es sehr wichtig, auf seine Gedanken zu achten, denn sie kreieren deine Umwelt.
Tipp: „Wenn es dir nicht nach einem Streit oder Ähnlichem nicht gut geht oder du schlecht gelaunt bist, versuche kurz innezuhalten und sage zu dir: ‚Stopp!‘ Geh ein paar Schritte aus der Situation heraus und versuche dich emotional davon zu distanzieren. Du kannst dafür auch ein paar Atemzüge machen, bis 10 Zählen oder laut schreien. Das Wichtige ist, dass du Distanz zu der Situation bekommst, wodurch du deine Sichtweise verändern kannst. Häufig erscheinen Probleme oder Streitereien nur mehr halb so schlimm, wie davor“, so die Mentraltrainerin.
Schritt 2: Denke positiv
Das Wort Positiv kommt aus dem Latein und bedeutet übersetzt: wirklich, gegeben, bejahend. So geht es beim positiven Denken nicht um das Beschönigen oder Gutheißen von Ereignissen oder Erlebnissen. Vielmehr geht es darum, die Ereignisse anzunehmen und sie momentan als einen Teil von dir zu sehen – zu erkennen, was das Ereignis mit dir zu tun hat und welchen Anteil du daran hast, damit du in weiterer Folge für dich etwas lernen und dein Denken und Handeln dementsprechend verändern kannst.
Kurz gesagt, bedeutet positiv Denken:
- Anzunehmen, was ist
- zu erkennen, was es mit mir zu tun hat,
- mich und meine Situation dementsprechend verändern.
Es ist alles immer eine Frage der Sichtweise. „Bevor du jemanden oder etwas vorschnell verurteilst oder etwas Schlechtes denkst, frage dich zuerst: was ist hier passiert, was hat das alles mit mir zu tun und was kann ich verändern, damit wir uns wieder vertragen, gut gelaunt sind oder eine gute Lösung finden können. Durch dieses Denkmuster wirst du zwar nicht ad hoc glücklicher, aber du lernst weiser mit Ereignissen umzugehen, was Dramen etc. vermeidet und dich auf lange Sicht auch glücklich machen wird“, erklärt Linda.
Schritt 3: Meditieren & gönn dir deine Me-Time
Ein Sprichwort besagt „Willst du glücklich sein? Dann meditiere regelmäßig, lächle seelenvoll und liebe unermüdlich.“ Finde deinen eigenen Weg in deine Mitte zu kommen. Sei es mit meditieren, spazieren gehen oder auch lesen. Hast du erst das Richtige für dich gefunden, wirst du sehen, du wirst entspannter, gelassener und viele Dinge im Leben fallen dir plötzlich viel leichter oder sogar einfach zu. Ein guter Weg in seine Mitte zu kommen, ist die Meditation. Nicht umsonst meditieren Menschen seit vielen Jahrtausenden. Das Ziel der Meditation ist es, seinen Geist zu fokussieren und dadurch zu beruhigen. Wenn du über einen längeren Zeitraum regelmäßig meditierst, wirst du den Fortschritt spüren. Gesundheit und Immunsystem werden gestärkt, du fühlst dich weniger gestresst, bist ausgeglichener und lernst dich besser kennen.
„Beginne mit kurzen geleiteten Mediationseinheiten und steigere dich dann Step by Step. Das Ziel ist, die Gedanken mit der Zeit abschalten zu können und sich auf seine Mitte im Hier und Jetzt zu fokussieren. Das ist natürlich zu Beginn echt schwer, da viele Gedanken aufkommen. Aber lass dich nicht unterkriegen“, so die Mentaltrainerin. „Es gibt auch viele verschiedenen Meditations-Apps, die dir dabei helfen, dein Meditationslevel zu steigern, wie beispielsweise 7Minds und Meditopia. Beide Apps können kostenlos genutzt werden und sind vor allem für Einsteiger sehr gut, da alles Schritt für Schritt ausführlich erklärt wird. Zudem wirst du jeden Tag mit einer Affirmation / täglichen Inspiration überrascht, was auch sehr motivierend ist.“
Schritt 4: Alles eine Frage der Sichtweise
Du fühlst dich oft ungerecht behandelt? Glaubst du, dass immer nur dir das Unglück widerfährt und alle anderen es besser haben? Kann schon sein, doch häufig ist alles einfach nur eine Frage der Sichtweise. Das Zauberwort heißt Reframing, zu Deutsch Umdeutung oder Neuumrahmung.
Reframing ist eine Methode aus der Psychologie, bei der man einer Situation oder einem Geschehen eine andere Bedeutung oder einen anderen Sinn gibt, indem man versucht, die Situation in einem anderen Kontext/Rahmen (Frame) zu sehen. Einem problematisch erlebten Verhalten wird eine neue, nützlichere Bedeutung gegeben und eine passende, aber positivere Perspektive angeboten.
Zum Beispiel: „Mein Chef kommt mit neuen Arbeitsaufträgen immer zuerst zu mir!“. Eigentlich nervt dich das total, weil du so mehr Arbeit hast. So hat dieser Umstand für dich folgende Bedeutung „ich bekomme am meisten zu tun. Ich finde das sehr ungerecht“, wobei der Wert der Gleichberechtigung oder der Freizeit verletzt wäre. Dem Verhalten kann aber auch die Bedeutung „der Chef hat eine hohe Meinung von mir, scheinbar ist er mit meiner Arbeit sehr zufrieden und vertraut mir immer mehr und mehr zu“, gegeben sein.
„Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille, versuche beide wahrzunehmen. Denn immer dann, wenn wir Dinge in einem neuen Zusammenhang betrachten, kommen wir der Lösung eines Problems näher“, so Linda.
Schritt 5: Finde deine Glückspersonen – wer macht dich glücklich?
Die meisten Menschen sind soziale Wesen, das heißt, wir brauchen gute zwischenmenschliche Beziehungen, um glücklich und zufrieden zu sein. Dabei geht es nicht um die Anzahl, vielmehr um die Qualität: Kann ich mich auf meine Freunde wahrlich verlassen? Stehen sie hinter mir – durch dick und dünn? Oder gibt es da die eine oder andere Person, die dir am Ende des Tages nur ein mulmiges Gefühl oder Kopfschmerzen bereiten? Wir alle haben in unserem Freundeskreis schon mal die ein oder den anderen Energievampir gehabt. „Energievampire sind Menschen, die durch ihr Verhalten immer wieder unsere Grenzen überschreiten. Sie sind meist negativ und übermäßig emotional. Sie suchen unsere Nähe, da sie wissen, dass wir immer für sie da sind, wenn es ihnen schlecht geht. Damit rauben sie uns die Energie“, erzählt die Mentaltrainerin. Auch wenn es langjährige Freundschaften oder Beziehungen sind, ist es meistens für sich selbst am besten, man trennt sich von diesen Menschen.
Das heißt aber nicht, dass deine Freundschaften nicht gehegt und gepflegt werden müssen. Eher im Gegenteil! Um die Beziehung zu deiner Familie und zu deinen engsten Freunden sollte man sich besonders kümmern. Denn Zeit mit den Liebsten zu verbringen, sei es persönlich oder via Handy, bringt uns Nähe, Erfüllung, Geborgenheit und Verbundenheit. Das löst Emotionen aus, die glücklich machen – dich und deine Freunde. Also nichts wie ran ans Handy oder raus vor die Tür und melde dich bei deiner Glücksperson!
Schritt 6: Sei dankbar
Dankbarkeit ist ein wesentlicher Part, um glücklich und zufrieden zu sein. Sei dankbar für die großen, aber vor allem auch für die kleinen Dinge, Momente, Erlebnisse … in deinem Leben. Denn das führt zu einem tiefen Gefühl der Zufriedenheit und vergrößert unsere Freude augenblicklich.
Deshalb erleben dankbare Menschen auch mehr Lebenszufriedenheit, Optimismus, Vitalität und positive Emotionen. Also schau dich um, es gibt unendlich viel Schönes und Positives in unserem Leben – man muss nur den Blick dafür öffnen.
Das Dankbarkeitstagebuch
Eine gute Methode, Dankbarkeit aktiv in sein Leben zu integrieren und den Blick auf das Wesentliche zu richten, ist ein Dankbarkeitstagebuch. Schreibe jeden Tag morgens und bevor du ins Bett gehst, Gründe auf, wofür du dankbar bist/warst und worauf du dich am kommenden Tag freust. Durch das Niederschreiben werden diese Dinge bewusster. Du siehst, was dich wirklich glücklich macht. Wenn du deine kleinen Glücksmomente in deinen Alltag integrierst, integrierst du automatisch auch das Glück in deinen Tag. So einfach und doch so effektvoll. Das einzig Schwierige dabei ist, dass du es auch wirklich regelmäßig tun musst, damit es wirkt.
Mittlerweile gibt es auch viele Dankbarkeitstagebücher wie das „6-Minuten-Tagebuch“ von Dominik Spenst oder das „Glücksexperiment“ von Julia Marie Beckert zu kaufen, die dich mit vielen Impulsen, Fragen und neuen Routinen in ein glückliches Leben begleiten.